logo Ministry of Foreign Affairs
Demokratische Volksrepublik Algerien
Algerische Botschaft in Berlin

Algerien (auf Arabisch: الجزائر, Tamazight: Dzayer), offiziell die Demokratische Volksrepublik Algerien, liegt in Nordafrika und gehört zu den Maghrebländern. Es ist das flächenmäßig größte Land der Mittelmeerländer und in Afrika. Es grenzt im Nordosten an Tunesien, im Osten an Libyen, im Süden an Niger und Mali, im Südwesten an Mauretanien und die Westsahara sowie im Westen an Marokko.

Seit der Unabhängigkeit im Jahr 1962 ist Algerien Mitglied der Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union und der Arabischen Liga. 1969 trat es der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) bei. Im Februar 1989 beteiligte sich Algerien zusammen mit den übrigen maghrebinischen Staaten an der Gründung der Union des Arabischen Maghreb (UMA).

Die algerische Verfassung beschreibt „Islam, Arabität und Amazighität“ als grundlegende Komponenten der nationalen Identität. Das Land wird als „Land des Islams“ bezeichnet, „integraler Bestandteil des Großen Maghreb, des Mittelmeerraums und Afrikas“.

Gesetzliche Feiertage
  • 1. Januar: Neujahr
  • 12. Januar: Yennayer (Amazigh-Neujahr)
  • 1. Mai: Tag der Arbeit
  • 1. November: Tag der Befreiungsrevolution
  • 5. Juli: Tag der Unabhängigkeit
Religiöse Feiertage
  • Eid al-Fitr (Fest des Fastenbrechens)
  • Eid al-Adha
  • Awal Muharram
  • Ashura
  • Mawlid Ennabawi Echarif
Nachbarländer

Algerien liegt in Nordafrika. Es hat Landgrenzen im Nordosten mit Tunesien, im Osten mit Libyen, im Süden mit Niger und Mali, im Südwesten mit Mauretanien und der Westsahara und im Westen mit Marokko.

Allgemeine Informationen
Hauptstadt
Algier
Staatsform
Demokratische Volksrepublik
Fläche
2 381 741 km²
Bevölkerung
43,9 Millionen Einwohner (Stand Januar 2020)
Amtssprachen
Arabisch und Tamazight
Religion
Sunnitischer Islam
Währung
Algerischer Dinar
Telefonvorwahl
+213
Ortszeit
G.M.T. + 1
Offizielle Bezeichnung
Demokratische Volksrepublik Algerien
Die Küste

Die algerische Küste erstreckt sich über eine Länge von 1.200 Kilometern mit sandigen Stränden und türkisfarbenem Wasser. Entlang dieser Küste befinden sich die wichtigsten Städte des Landes – geprägt von beeindruckender Architektur und wunderschöner Natur. Die Küstenregion gehört heute zu den touristisch attraktivsten Gebieten Algeriens.

Von der weißen Hauptstadt Algier bis zum strahlenden Oran, über Annaba und die Buchten der Kabylei, ist die Küste zweifellos ein Anziehungspunkt für Schwimmer, Spaziergänger, Angler und Wassersportliebhaber.

Trotz der touristischen Aktivitäten in diesem Teil Algeriens gelingt es, die Tier- und Meereswelt zu bewahren, sodass die Küste ein wahrer Ort der Erholung bleibt.

Zudem ist die algerische Küste reich an Geschichte, mit zahlreichen archäologischen Stätten aus der Antike oder der osmanischen Zeit, die sich entlang des Meeresufers verteilen.

Der Westen

Wunderschöne Strände und bedeutende Häfen – das ist die Essenz der Westregion Algeriens. Die Stadt Oran, auch bekannt als El Bahia („die Strahlende“), ist die zweitgrößte Stadt des Landes. Entlang ihrer Küsten erstrecken sich Strände, die zu den wildesten im Mittelmeerraum zählen. Heute leben dort etwa zwei Millionen Menschen.

Trotz einer bewegten kolonialen Vergangenheit unter spanischer, osmanischer und französischer Herrschaft hat die Region es geschafft, sich eine eigene Identität zu bewahren. Besonders bekannt ist sie für ihr beeindruckendes kulturelles Erbe, vor allem für die rebellische und sinnliche Musikrichtung Raï, die heute als Botschafterin der Stadt weltweit bekannt ist.

Die zweitwichtigste Stadt im Westen ist Tlemcen, sie liegt 800 Meter über dem Meeresspiegel und ist die einzige Stadt Algeriens, die noch heute mit einer maurischen Architektur prahlen kann, wie man sie sonst nur noch im andalusischen Raum findet. Sie wird auch die „Stadt der Kirschen“ genannt und ist ein beliebtes Reiseziel für entspannte und genussvolle Besuche.

Mostaganem, eine weitere bedeutende Stadt, hat sich zwar wirtschaftlich modernisiert, aber gleichzeitig ihren traditionellen Charakter bewahrt. Ein gutes Beispiel dafür ist das historische Viertel Tigditt, wo man das Sonnenlicht an den umliegenden schönen Stränden genießen kann.

Die Sahara

Die Wüste bedeckt etwa 85 % des algerischen Staatsgebiets (ca. 2.000 km von Westen nach Osten und ca. 1.500 km von Norden nach Süden). Der große Süden Algeriens reicht von vulkanischen Landschaften (Ahaggar‑Gebirge) über das Felsplateau Tassili n’Ajjer bis zu steinigen Ebenen und Sandflächen, aus denen gelegentlich prächtige Oasen hervortreten.

Die Wüste

Die Wüste bedeckt etwa 85 % des algerischen Staatsgebiets (ca. 2.000 km von Westen nach Osten und ca. 1.500 km von Norden nach Süden). Der große Süden Algeriens reicht von vulkanischen Landschaften (Ahaggar‑Gebirge) über das Felsplateau Tassili n’Ajjer bis zu steinigen Ebenen und Sandflächen, aus denen gelegentlich prächtige Oasen hervortreten.

Die Fauna

Auf dem Land und in den Bergen im Norden des Landes trifft man auf Schafe, Magot-Affen in der Chiffa-Schlucht (südlich von Algier), Ziegen, Pferde, Hasen, Füchse und sogar Wildschweine. Wenn man den Kopf zum Himmel hebt, kann man den Ball der Zugvögel sehen, die im Winter nach Süden ziehen (Stare, Störche usw.). Weiter im Süden trifft man auf Gazellen, Fenneks, einige Streifenhyänen, die kleinen Nagetiere der Wüste (Wüstenrennmäuse, Wüstenrennmäuse...), einige Skorpione und natürlich Dromedare. Löwen, Strauße und andere Krokodile haben das Land schon vor mehr als einem Jahrhundert verlassen.

Die Oasen

Oasen sind farbenfrohe, himmlische Orte, die sich alle voneinander unterscheiden und am Rand der Wüste liegen. Sie versetzen jeden Besucher in den Eindruck eines Traums. Sie sind Inseln in der Wüste, wo Dattelpalmen wachsam über den Wohlstand ihrer Bewohner stehen.

Die algerischen Oasen sind legendär und beeindruckend. Sie sind das Ergebnis landwirtschaftlicher Expertise und architektonischer Meisterleistung. Zu diesen Oasen gehören: Boussaâda, die „Stadt des Glücks“, Biskra, die „Königin der Ziban“, El Oued, die „Stadt der tausend Kuppeln“, Tuggurt, in der Region der Sanddünen (Nordosten der großen Wüste), Ouargla, die eindrucksvolle Dattelpalmenoase mit über einer Million Palmen, Ghardaïa, „die Pyramidenstadt, gegründet 1053“, El‑Oued, „das wahre Tor zur Wüste, 400 km von Algier“.

Dank fundiertem Wissen und hochentwickelter Bewässerungstechnik gelten die algerischen Oasen als die schönsten der Welt. Aus den Tiefen der Erde fließen klare, frische Wasserquellen dank der geschickten Hände der algerischen Landwirte an die Oberfläche und verwandeln die Wüstensande zu einem himmlischen Panorama. Viele Städte sind bekannt für ihre eigene Oase – besonders Tolga, die bedeutendste Oase in der Ziban‑Region. Die Stadt ist berühmt für ihre Dattelqualität – die Sorte „Deglet Nour“ („Finger des Lichts“). Doch ohne Zweifel bleibt Taghit das wahre Juwel der Wüste – die bekannteste Oase des Landes.

Die Flora

Die Pflanzen im Norden des Landes haben ein mediterranes Wesen. Wälder (Kiefern, Korkeichen, Johannisbrotbäume, Eichen usw.) erstrecken sich entlang der Küste und an den Hängen des Tell Atlas. Viele verschiedene Blumen wachsen in Gärten und Obstplantagen (Jasmin, Rosen, Rosmarin und Geranien ...). Abgesehen von den Pflanzen, die in den Hochflächen des Landes wachsen, gibt es nur wenige Pflanzen, die in den Hügeln im Zentrum des Landes gedeihen. Im Süden des Landes wurden innovative Bewässerungsmethoden entwickelt, die den Landwirten helfen, alle Arten von Früchten, Gemüse und Datteln anzubauen.

Der Osten

Die Küste von Constantine ist nicht so bekannt wie die der Westküste, doch sie ist nicht weniger zauberhaft. Constantine – eins Cirta genannt – wird als „Stadt der Hängenden Brücken“ bezeichnet. Sie wurde auf einem Felsen über tiefen Schluchten errichtet, durch die der Rhumel-Fluss fließt. Die Stadt wurde unter Kaiser Konstantin I gegründet, der ihr seinen Namen gab.

Constantine ist auch die Heimat der Malouf-Musik, einer bekannten andalusisch-arabischen Musikrichtung, und gilt als wichtiges kulturelles und akademisches Zentrum.

Architektonische Wahrzeichen wie die große Emir-Abdelkader-Moschee oder der Palast des Bey spiegeln den kulturellen Reichtum der Stadt wider.

Doch die wichtigste Großstadt an der ostalgerischen Küste ist Annaba – ehemals Bona – und sie zählt zu den Städten mit den schönsten Küsten Algeriens. Die Stadt wurde auf den Ruinen des antiken Bona errichtet und ist heute die viertgrößte Stadt des Landes.

Die Kirche des Heiligen Augustinus, ein bedeutendes Bauwerk, wurde im Jahr 354 v. Chr. zum Gedenken an den in Algerien geborenen Theologen erbaut, der Annaba weltweiten Ruhm verlieh. Neben dieser Kirche sind auch die antiken Ruinen ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt.

Eine weitere bedeutende Stadt an dieser Küste ist Skikda, auch bekannt als die Erdbeerstadt“. Früher hieß sie Philippeville, zu Ehren von König Louis-Philippe. Skikda war einst ein kleiner Handelshafen, hat sich jedoch stark entwickelt und ist heute eine moderne Stadt.

Le Hoggar

Das Ahaggar‑Massiv ist ein über drei Milliarden Jahre alter Vulkanfelskomplex, der seit 1987 auf der UNESCO‑Weltkulturerbeliste steht. Die Landschaft zeigt starre und erkaltete Lavaformen in Farben von Gelb über Schwarz bis zu violettem Leuchten.

Das Klima ist extrem: im Sommer sehr heiß, im Winter kalt mit Frost. Dennoch bietet diese Region trotzdem Lebensraum für einige Pflanzen und Tiere.

Die Tuareg, auch bekannt als die gastfreundlichen blauen Männer, bewohnen diese Heimat und empfangen Besucher mit großer Herzlichkeit. Die atemberaubende Schönheit der Vulkanlandschaft lädt zur Einkehr ein – wie sie es einst Charles de Foucauld tat, der dort als Einsiedler lebte.

Der Tell

Das Relief Algeriens besteht aus drei großen Einheiten: dem Tell im Norden, den Hochflächen und dem Sahara‑Atlas in der Mitte und der Sahara im Süden.

Der Tell ist ein breiter Küstenstreifen von etwa 1 200 km Länge und 100 bis 200 km Breite. Im Süden wird er von einer Gebirgskette (dem Tell‑Atlas) begrenzt, die parallel zur Küste verläuft – von der Region Tlemcen im Westen bis zur tunesischen Grenze im Osten. Innerhalb dieses Streifens liegen fruchtbare Ebenen (z. B. die Mitidja, südlich von Algier), auf denen die Mehrheit der Bevölkerung lebt. Südlich davon erheben sich Berge (der Tell‑Atlas), die meist über 2 000 m hoch sind – insbesondere die Djurdjura‑Berge, die im Winter mit Schnee bedeckt sind.

Das Tassili

Das Tassili ist eine Bergregion von etwa 120.000 km², die schon aus der Ferne an die Ruinen einer alten Stadt erinnert. Es wurde 1982 von der UNESCO zum Weltkulturerbe und 1986 zum Biosphärenreservat erklärt. Der Park besitzt eine der größten Sammlungen prähistorischer Felskunst weltweit mit über 15.000 Zeichnungen und Gravuren und gilt bis heute als das größte Freiluftmuseum der Welt. Die Stadt Djanet ist die zentrale Oase in diesem Gebiet.

Diese Stadt, die wahre Perle des Tassili, verdient ihren Namen – „Djanet“ bedeutet wörtlich „Paradies“. Ihre weißen Häuser mit blauen Türen, gesäumt von dunklen blauen und goldenen Lampen, vermitteln eine beruhigende einladende Atmosphäre. Direkt davor liegt eine beeindruckende Palmenoase, umgeben von hohen Bergen – allein ein atemberaubender Anblick.

Die Mitte

Die Stadt Algier, auch „die Freude“ genannt, gilt als die erste Stadt in der Maghreb-Region. Sie wurde im Jahr 960 von Buluggin ibn Ziri auf den Ruinen der antiken römischen Stadt Icosium gegründet. Die alte osmanische Stadt erstreckt sich über etwa dreißig Kilometer. Im Norden und Osten wird sie vom Mittelmeer begrenzt, wobei die berühmte Bucht von Algier mit der Kasbah, der historischen islamischen Stadt, einen prägnanten Blick bietet. Zahlreiche externe Eingriffe (römische, türkische und französische) haben die Region von Algier geprägt, was sie zu einer internationalen und weltoffenen Gegend gemacht hat. Vom legendären Kasbah über die traditionelle Poesie (Bougala) bis hin zur Küche hat die Stadt von Mohammed Racim von ihrem reichen kulturellen Erbe profitiert. Nur wenige Kilometer entfernt befindet sich die antike römische Stadt Tipasa mit ihrem alten Museum, und noch weiter entfernt sind die Gebirgregionen der Kabylei mit ihren kleinen Buchten, die einen Besuch wert sind. Alles hier lädt zum Entspannen ein, von Djidjel über Béjaïa bis hin nach Tizi Ouzou.

Der Große Erg

Der Große Erg ist eine Reihe von Sanddünen, die etwa 20% der Fläche der Sahara ausmachen und sich je nach Windstärke vergrößern. Die klimatischen Bedingungen sind dort so schwierig, dass Pflanzen dort selten sind und ihre Spuren nur in den Oasen entlang der Wüste zu finden sind. Unter den größten Oasen befindet sich der Oued Souf im Norden, und im Großen Westlichen Erg findet man die Saoura-Oasen. Diese Region, die den Namen des Flusses trägt, der sie durchquert, gilt als die attraktivste im Süden Algeriens.

Die Region Gourara besteht aus einer Gruppe von Oasen, die im Norden durch den Großen Westlichen Erg, im Westen durch die Twat und Saoura, sowie im Süden und Osten durch das Plateau Tadmaït begrenzt sind. Sie wird von einer weiten, flachen und felsigen Fläche von Tidikelt (Ain Salah) getrennt. Wie die Twatt (Adrar) und Tidikelt nutzt auch diese Region ein Bewässerungssystem namens Fougara (ein System zur Verteilung von Bewässerungswasser). Der Große Erg umfasst auch die Städte Beni Abbas, Kerzim, Kerzaz, Timoudi, die Oasen von El-Guerrara sowie die Städte Laghouat, Ghardaïa und Béchar. Dieser schwer zugängliche Bereich wurde früher immer von Karawanen durchquert, die die verstreuten Oasen zwischen den Sandwellen miteinander verbanden.

Zu den wichtigsten Städten entlang des Großen Westlichen Ergs gehören El-Menia, Timimoun (Gourara) und Adrar (Twat).

Das Hochland und der Sahara-Atlas

Die Hochplateaus und der Tell‑Atlas bilden zusammen eine schmale Zone aus Ebenen und Hochflächen, die diagonal von der marokkanischen Grenze bis in den Nordosten Algeriens verläuft. Dort sind die Sommer sehr heiß und trocken, während die Winter kalt und feucht sind. Das Gelände weist zahlreiche Senken auf, die nach Regenzeit als Salzseen auftreten. Die Pflanzendecke ist spärlich – hauptsächlich Gräser für Viehfutter und Alfa‑Gras zur Herstellung von Seilen, Körben und Teppichen.


Im Süden wird diese Region vom Sahara‑Atlas abgeschlossen, einer Verlängerung des marokkanischen Hochatlas. Ostsüdöstlich folgen die Gebirgszüge der Ksour, Ouled‑Naïl, Ziban und und die Aurès-Gebirge mit Höhen über 2 300 m. An deren Fuß liegen Oasen wie Biskra, Bousaâda, Laghouat und Ghardaïa im M’zab, die den Beginn der Sahara markieren.

Der M'zab

Der M’zab im Zentrum Algeriens liegt 300–800 m über dem Meer und umfasst fünf befestigte Oasenstädte – Ghardaïa, Melika, Beni‑Isguen, Bounoura und El‑Atteuf – sowie zwei weiter nördlich gelegene Oasen: El Guerrara und Berriane. Die Häuser sind eng gebaut, mit niedrigen Türen und engen Gassen zum Schutz vor Hitze und Sandstürmen. Jede Stadt ist von Mauern und Toren umgeben. Palmenhaine bieten Sommerunterkünfte und Obstgärten, ermöglicht durch ein altes Bewässerungssystem. Das Wadi M’zab zählt zum UNESCO‑Welterbe und inspirierte zahlreiche Orientalisten.

Alle Rechte vorbehalten - Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und nationale Gemeinschaft im Ausland - 2023